Falsches Denken…

Du warst meine Zukunft und ich war mir sicher, das unsere Beziehung klappen würde. Wir waren es gewohnt im Bett zu liegen und über unsere Hoffnungen, Träume und der Zukunft, die wir zusammen erleben wollten, zu sprechen. Ich erzählte Dir von meiner Vergangenheit, Du mit von Deinen Ängsten. Manchmal fühlte ich mich, als würde ich Dich besser kennen, als ich mich selbst. Wir lachten zusammen, Du hast meine Tränen weg gewischt und Du warst derjenige, der meine Hand hielt, als ich sie am meisten brauchte. Nicht an einem einzigen Tag habe ich weder an uns, noch an dem Potenzial unserer Beziehung gezweifelt.

Aber eines Tages passierte irgend etwas…Wir hörten auf Gespräche zu führen wie wir es gewohnt waren. Die tiefgründigen Gespräche dir wir führten, wurden durch Dialoge ersetzt, die nichts bedeuteten. Ich wollte Teil Deines Lebens sein, aber Du hast Dich immer weiter distanziert. Auch wenn Du das immer abstreitest. (oder es nicht wahrnimmst). Der Stress in Deinem war in letzter Zeit härter, als Du damit umgehen konntest. Wegen jeder Kleinigkeit, die ich Dir sagte, wurdest Du nervös, ungehalten. Jede Frage die ich Dir stellte, war nur eine weitere Gelegenheit für Dich, Dich zu verteidigen und nur ein weiteres Argument, was Du mir vorwerfen konntest. Du hast mir das Gefühl gegeben, das ich für Dich eine lästige Pflicht bin und das es zusätzliche Arbeit ist.

Aber irgendwie bin ich trotzdem mit Dir zusammen geblieben. Ich verzieh Dir die ganze Zeit, in der ich mich erniedrigt fühlte. Ich verzieh Dir das ich mich abgelehnt fühlte. Ich verzieh. Immer und immer wieder. Weil man das für Menschen tut, die man liebt. Man sucht Ausreden für ihr Verhalten, anstatt der Wahrheit in die Augen zu sehen. Ich verdiene nicht das ich mich schlecht fühle…

Du kamst und zogst mich in einen Strudel aus Enttäuschung und leeren Versprechungen. Du sagst Du liebst mich, doch dann ziehst Du Dich wieder zurück. Du tust so, als wäre es an der Zeit den nächsten Schritt in unserer Beziehung zu machen und dann verschwindest Du wieder und lässt mich zurück in einem Nebel aus Unsicherheiten. Du bringst mich dazu Dir zu glauben ich wäre die Einzige Frau auf der Welt für Dich, um mir dann bei der nächsten Gelegenheit zu zeigen das ich nur eine von vielen Möglichen bin. Und es bringt mich jedes Mal um, gefangen in einem Teufelskreis aus „Gefühlen für Dich“ gefangen zu sein. Nein, Du hast mir nichts versprochen und genau genommen schuldest Du mir nichts. Du hast mich glauben lassen, das wir an Orte gehen werden, die wunderschön sind, gesagt das wir nach vorne schauen sollen, weil dort eine Zukunft auf uns beide wartet. Du hast mein Herz mit Hoffnung und meinen Kopf mit all diesen Möglichkeiten gefüllt.

Während Du gerade da draußen bist, stecke ich mit meinem Kopf fest in einer Dauerschleife und wiederhol all unsere gemeinsamen Momente und frage mich, was ich falsch gemacht habe….

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Keine Reibung…

Es ist ein zeitlich sinniger Austausch von Anwesenheit, um da zu sein; um zu sein…

Das Komplizierte dabei ist wohl zu akzeptieren, dass man sich momentan in irgendeiner Form gut tut, da aber einfach nicht viel Richtiges bei ist…

Dass man nicht so gesehen wird, nicht so begehrt wird…Nicht so, wie man es verdient hat…Und damit sollte man sich, langfristig, auch nicht zufrieden geben…Es ist vertraut, es ist ein miteinander, ein füreinander – jedoch jeder für sich selbst,kein zueinander…

Es ist ein zeitlich sinniger Austausch von Anwesenheit, um da zu sein, um zu sein…Es ist eine Nähe, aber keine Reibung…Wir bewegen uns losgelöst voneinander ..Nicht zuviel und nicht zu wenig..Aber eben auch niemals genau richtig..

Es ist das Maß, welches diese Sache erträglich macht..Durch die man es aushalten kann..

THE PERSON YOU HAVE CALLED IS AVAILABLE RIGHT NOW….


Schönes ist manchmal wortlos..Glück geht immer aufs Ganze und verdoppelt sich, wenn man es teilt..Mal mehr und mal weniger, aber immer ein bisschen..Eine besondere Verbindung ist chronisch..Mal ganz und mal gar nicht..Aber eigentlich jeden Tag da..Ist wünschen, dass es so für immer bleibt..Ist wissen, dass es das vielleicht nicht wird..Gefühle sind schleierhaft lauwarm, vom Bauch bis zum Hals.. Ein subtil gutes Gefühl..
Das hier zwischen den Zeilen muss man genießen, mit allen Sinnen wahrnehmen und wertschätzen. Innen wie außen..Nähe trotz Distanz..Schönes ist manchmal wortlos..Glück geht immer aufs Ganze und verdoppelt sich,wenn man es teilt..Glücklich..Mal mehr und mal weniger, aber immer ein bisschen..Heute ein wenig mehr..Warum auch immer..

Hey Leben..(Vol.2.0)

Ich habe einen Traum..Für diesen Traum lohnt es sich zu leben..Der Gedanke daran erfüllt mich mit Optimismus,Hingabe und Vertrauen ins Leben,dass mir in gewissen Momenten sehr klar wird,was wirklich wichtig ist..Es richtig zu machen bedeutet,sich selbst treu zur Seite zu stehen..Es sind die Herausforderungen und Niederlagen,die einen stark machen..Nicht die Pause zwischen den Kämpfen..Ich ertappe mich manchmal in Phasen,in denen ich nicht lebe,sondern nur funktioniere..Dann vergeht Zeit,ohne das man gelebt hat..Ich will aber nicht irgendwann aufwachen und feststellen,ich hätte mein Leben mit Sterben zugebracht..Ich will lachen,tanzen,weinen,spaßen..Ich will,das es weh tut,wenn es weh tut..Das sind die Stimmen,auf die ich höre..Denn egal,was passiert wenn ich ihrem Ruf folge,eines wird nicht geschehen: Dass danach das Gefühl eintritt,ein Stück Leben verpasst zu haben..Auch wenn das Leben manchmal bitter schmeckt,besser bitter als nach gar nichts..
Es ist besser zu bedauern,auf der Suche nach dem Glück auf die Fresse gefallen zu sein,als zu bedauern,eine Chance darauf ausgelassen zu haben…

Kreislauf der Sehnsucht…


Über Schlaflose Nächte, ein Meer aus Gedanken, die Liebe, das Vermissen, und die Angst, daran zu ersticken..Es ist Nachts..Die wohl einsamsten Momente des Tages, die tonnenweise Sehnsucht und Melancholie mit sich tragen und sich seelenruhig auf deine Brust ablegen..Das Gefühl zu ersticken, keine Luft mehr zu bekommen und mit beiden Armen um Hilfe zu rudern wird mit unter die Bettdecke genommen..Die ‚was-wäre wenn-Gedanken‘ gesellen sich mit den Rechtfertigungen zusammen in lustiger Runde und trinken ein Bierchen…So liege ich hier und versuche diese mit meinem Starren an die leeren Zimmerwände zu füllen..Nur um beim Aufwachen festzustellen, dass ich gescheitert bin und sich der Kreislauf der Sehnsucht unaufhörlich weiterdreht….

April..

Aprilwetter..Regen-Sonne-Regen..Ich möchte wachsen..Mit einer Größe von 1,62 meine ich zwar auch, dass ich generell gern größer wäre, aber viel mehr innerlich..Ich möchte stärker werden und mal über den Dingen stehen können, was auch immer das bedeuten mag..Menschen reden andauernd davon..Ich möchte stark sein und weniger labil, nicht mit jedem Augenaufschlag den Weltuntergang vor mir sehen müssen..Ich möchte konstant sein..Ich möchte die Momente, in denen ich weiß, was mein Leben mir gibt, was mich lebendig macht, in mir aufsaugen wie eine Art Speicher, den ich genau dann abrufen kann, wenn ich wieder ins Wanken gerate..Ich möchte die Dinge sagen können, die ich wirklich denke und nicht, wenn ich die Chance dazu habe stehen bleiben und sagen: „Schön, Dich zu sehen..“ Ich will auch mal was wagen..Ich will sprudeln, wütend sein und explodieren, die Fassung einfach mal komplett verlieren und dann einen Weg finden, mich selbst wieder einzusammeln..Und dann möchte ich ehrlich sein, zu alles und jedem und in Kauf nehmen können, dass Menschen auch mal gehen..Dabei möchte ich selber gerne gehen..Und dann denke ich wieder an Stärke und an Kraft und daran, dass mir all das fehlt..Dass ich mein Ziel kenne, das Gefühl, das dahinter steckt..Weniger traurig sein und dafür mehr ich selbst..Und manchmal bin ich mir fast sicher, das richtige zu tun und finde mich doch dort wieder, wo ich früher schon mal war..Schon mal schwach, schon mal nicht so geschickt, schon mal so inkonsequent war..Schon mal hier mit dem Wissen, eben genau nicht zu wissen, was ich falsch mache..
Draußen regnet es und in fünf Minuten wird die Sonne wieder scheinen..Das Wetter ist so April..Der April passt zu mir..April, April, der weiß nicht, was er will…

Obsessiv…Part I

Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben..In immer neuen Abwandlungen begleitet seiend von der Geburt bis zum Tode..Die Geschichte der Menschheit lässt immer neue Versuche erkennen, Angst zu bewältigen, zu vermindern, zu überwinden oder zu mindern..Es bleibt wohl eine unsere Illusionen zu glauben, ein Leben ohne Angst leben zu können – Sie gehört zu unserer Existenz und ist eine Spiegelung unserer Abhängigkeiten und des Wissens um unsere Sterblichkeit… 

Und da komme ich ins Spiel…

Ich bin in den letzten Jahren mindestens tausendmal gestorben..Um mich aber ständig davon zu überzeugen das dem nicht so ist, messe ich meinen Puls..Immer und ständig..Eins, zwei, drei, dreieinhalb – Extrasystole – vier, fünf…Irgendwie schlägt der heute ganz schön ordentlich..Ich lasse das lieber..Das macht mich am Ende nur besorgt..Wir wissen also: Ich lebe..Wider jeglicher Erwartung..Zumindest dann, wenn man von meiner Erwartung ausgeht..In meiner Erwartung hatte ich schon alles möglichst Tödliche.. Herkömmliche Lebensbeender wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Aneyrysmen, Hepatitis A bis Z, Krebs, vom Scheitel bis zur Sohle, Hirnhautentzündungen, spontane Epilepsie.. Ich bin schon überall heruntergefallen, mit allem abgestürzt, vor jede Mauer gekracht..Nun, ich habe mir auch schon Absurdes und Obskures gefangen..Denguefieber, weil der Freund einer Bekannten das aus dem Urlaub mitgebracht hatte..Superseltene Erbkrankheiten, für die es an meinem Stammbaum nicht einen einzigen, noch so winzigen Ast elften Grades gab, der Anlass zur Sorge gegeben hätte..Aber vielleicht war das einfach nicht entdeckt worden?! Die meisten meiner Vorfahren sind ja schon vor zig Jahren gestorben..Gestorben sind sie! Ja, warum eigentlich? Onkel Heinz (1870-1950) litt an Abetalipoproteinanämie, starb beim Fenstersturz..Es hätte mich auf merkwürdige Weise beruhigt..Warum? Weil ich gerne das Leben berechnen würde, aus Liebe zu ihm getrost all die Eventualitäten und alles Ungeklärte streichen würde..Weil ein Dasein in einer Blase keine Option, der Wunsch danach aber durchaus vorhanden ist..Denn ich hasse Überraschungen und Kontrollverlust..Ich will hier nicht weg..Weg ist irgendwie das Gegenteil von Leben..Ich liebe es, jawohl! Mit all seinen Unbewegsamkeiten, mit den ganzen Untiefen, mit seiner Unberechenbarkeit..

Du stehst am Konservenregal und überlegst, was wohl der Unterschied zwischen Marken-Mais und Discount-Mais sein soll, weil beides Genmais enthält und du nicht mal weißt, was Genmais ist, und von links hinten, aus der Bio Abteilung, schleicht sich etwas an..Die Panik stinkt wie ein nasser Hund..Keiner von der Sorte, die sich mal kurz schüttelt..Ein verzogenes, bissiges Vieh, bei dem die erste Ahnung genügt um zu wissen, das es gleich zum Sprung ansetzt und dich umwirft..Du stellst den Mais zurück..Du suchst nach Deckung oder Flucht..Aber verloren..

Es kribbelt und krabbelt in dir hoch..Wie Ameisen kribbelt und krabbelt es, und du denkst an den Tod..Ohne Umwege. So, als würde der einfach passieren..Aber nein, Moment.. Das ist völliger Quatsch..Du hast das hier schon so oft durchexerziert..Der Tod kam immer auf schnellen Sohlen..Das hier wird dauern..Dein Puls schlägt dich zu Brei, das spürst du jetzt.. Seit wann kannst du eigentlich deinen Puls hören? War das schon immer so? Und wenn ja, seit wann ist er so laut? Die Hand an der Brust, tastest du linksseitig des Sternums. Grundgütiger, wie das schlägt! Ist das regelmäßig? Da war doch gerade diese Pause..Dieser Knallkörper aus Stille..Das hier ist alles nicht mehr regelmäßig..Wo ist eigentlich der verdammte Einkaufswagen? Wenn du dich ein bisschen beeilst, dann schaffst du es vielleicht noch durch den Kassenbereich..Halte dich dort einfach an diversen metallenen Absperrungen fest und tu so, als sei nichts..Aber wie soll das gehen? Das muss man doch sehen..Und wenn dich nicht alles täuscht, dann starrt dich die Frau dort hinten an der Käsetheke schon merkwürdig an..Das beschämt Dich. Jetzt bloß keine Fragen, bitte..Wo ist dieser Einkaufswagen? Du wolltest doch nur schnell Mais besorgen und hast ihn irgendwo beim Toilettenpapier abgestellt..Wo ist das verdammte Klopapier in diesem Laden? Irgendwo beim Dosenfutter war das..Jetzt sind sie versteckt am Ende eines beschissenen Tunnels.. Die Frau guckt..Ganz sicher! Und Du guckst auch..Und zwar zum Boden, damit sich eure Augen nicht treffen..Und irgendwo da unten, am Ende einer viel zu langen Spanne, flirrt ein Bild von Deinen Füßen..Hast Du schon immer so schlecht gesehen? Deine Beine wackeln..Es kribbelt weiter..Dein Herz ist faustgroß, das hast du gelernt..Dein Herz schrumpft und krampft. Die Hand vor der Brust, als schwartest du einen Eid, stolperst du durch den Laden. Deine Atmung beschleunigt sich. Du hyperventiliert, und der Schwindel wird zum Gang über die Planke..Wenn du atmest, denn zwischendurch vergisst Du das vor lauter Aufregung..Wo ist dieser Wagen? Brauchst du all das eigentlich? Musst Du gerade jetzt einkaufen? Ja, das musst Du..Du hast nichts mehr zu Hause und musst was essen und dann – sterben..

Moment, nein. Du stirbst.. Du musst all das nicht kaufen. Aber wenn Du dann doch Glück hast und dies hier überlebst, hast Du wenigstens was zu essen..Dein Körper verbrennt gerade alles, was er finden kann.. Dein Kopf.. Dieser Druck.. Du kannst Dir vorstellen, wie sich das anfühlt..Wie ein zertretenes Schneckenhaus..Dein Kopf platzt wie ein Ballon in der Mittagshitze..Angina Pectoris, Schlaganfall..Das wird die Reihenfolge sein..Zerstörungsschmerz..Überhaupt schmerzt Dein linker Arm schon den ganzen Tag..Klar, du hast schon 3x Deinen Blutdruck gemessen heute, aber immer zur falschen Zeit.. 

Diesen Einkauf wirst Du nicht beenden..Du walzt, den Blick immer gen Boden, auf die rettende Tür zu und quetscht Deinen schweißnassen Körper an den anderen Kunden vorbei..Du brabbelst unverständliche Sätze vor Dich hin..Und zwischendrin, der einzig verständliche: „Oh Scheiße! Oh Scheiße! Oh Gott, Scheiße!“…

Ich kann meinen Körper nicht mit dem Zutrauen betrachten, denn ich halte es für keineswegs selbstverständlich, das er funktioniert..Ich habe gelernt darauf zu achten, was mir mein Körper sagt..Denn ich höre ihm mehr oder weniger ununterbrochen zu..Es ist keineswegs so, das ich alles gutheiße, was in mir geschieht..Nicht gedanklich.. Und körperlich erst recht nicht.. Beide, Körper und Geist, machen im Grunde was sie wollen..Und meistens ganz entgegengesetzte Dinge..Natürlich versuche ich immer wieder, zu ihnen vorzudringen, ihnen dieses oder jenes vorzuschlagen..Aber entweder sie hören mir nicht richtig zu, oder sie machen bewusst das Gegenteil von dem, was ich sage..Wir sind uns immer ein bisschen fremd geblieben..Das heißt nicht, das ich keinen Einfluss auf mich hätte..Nur würde ich es nicht als guten Einfluss bezeichnen..Ich kann zum Beispiel jederzeit das gesamte System durcheinander bringen..Vegetativ, organisch und seelisch..An guten Tagen schaffe ich den kompletten Absturz..Mit der Selbstberuhigung habe ich Schwierigkeiten, aber wenn es darum geht, den Blutdruck nach oben zu treiben, einen Schmerz oder zumindest eine Vorahnung in eine bestimmte Gegend zu projizieren, bin ich absolut unübertroffen.. Als würde man mir einen Laserpointer in die Hand legen und sagen: Wo könnten wir denn heute mal was Unruhe stiften? Vielleicht wirke ich eher unaufgeregt, wer mich erlebt könnte auf den Gedanken kommen, ich sei ein Mensch, der in sich ruht..Dabei geht das meiste, was ich tue oder denke, deutlich in die entgegengesetzte Richtung..Ich bin gewissermaßen im Kriegszustand mit mir selbst..Ich operiere dabei sowohl zu Luft (vegetatives Nervensystem) als auch mit Bodentruppen (Ausschüttung von Stresshormonen)..Da der Befehlsstand häufig unterschiedlich besetzt ist, (wer grad will oder sowieso da ist), fehlt allerdings ein bisschen die Linie. Strategisch gibt es starke Defizite, die meisten Aktionen verlaufen meistens völlig umkoordiniert..Auffallend: Selbst in Friedenszeiten herrscht ständige Alarmbereitschaft, was natürlich eine gewisse Energieverschwendung bedeutet.. Wer das Geschehen von aussen betrachtet, könnte den Eindruck gewinnen, er habe es mit einer Verrückten zu tun..Dem kann ich, offen gesagt, wenig entgegensetzen..Höchstens, dass ich um meinen Zustand weiß..Aber das ändert nichts am Ergebnis..Natürlich könnte man fragen, was es damit auf sich hat, wenn man sich wider besseres Wissen dennoch falsch verhält..Oder zumindest fraglich..Woran liegt es, dass Menschen wie ich ihren Fokus auf Dinge lenken die von anderen gar nicht wahrgenommen werden? Oder nur vorübergehend und niemals mit Konsequenzen, die sich irgendwo zwischen Handlungsunfähigkeit und völliger Überaktion bewegen..Meist liegt dem ein sehr einfacher Gedanke zugrunde: Die Angst, etwas zu bekommen, was man nicht hat..Oder zu verlieren, wovon man immer noch hofft, ausreichend darüber zu verfügen.. –  Gesundheit..

Mehrfach habe ich bereits versucht, mich im positiven Denken zu üben..Ich gebe zu, es ist mir ziemlich fremd..Niemals würde ich ein halbleeres Glas als halbvoll betrachten..Niemals eine Erkältung als „bloß eine Erkältung“, die man vom Rest meines Wesens einfach abheben könnte wie ein wenig zu viel Sahne vom Pflaumenkuchen..Wenn in meinem Körper etwas weh tut, und sei es auch nur für eine Sekunde, ist es eben kein unbedeutender Schmerz, sondern einer, der mit etwas zu sagen hat..Und ich lasse ihn gerne ausreden..Nach dem Prinzip des positiven Denkens wird nur derjenige krank, der sich schlechte Gedanken macht..Diese führen, psychologisch betrachtet, zu selbsterfüllenden Prophezeiungen, die einem so ansatzlos ins Gesicht schlagen, wie eine Monsterwelle auf der Strandpromenade..Die schlechten Erfahrungen bestärken einen dann im eigenen Pessimismus, und so geht es immer weiter. Krankheit, Pessimismus, Krankheit…bis man eines Tages in Wolldecken gehüllt an seinem Kamillentee nippt und bei der Internetsuche nach neuen Krankheiten eher zufällig auf „Merkels Optimismus-Training“ stößt..Die Angst vor Krankheit und Tod, insbesondere vor tödlicher Krankheit, ist natürlich auch immer eine Ausrede..Für Menschen, die man nicht anspricht, oder auch die Karriere, die in der eigenen Vorstellung natürlich viel gerechter Strahlen müsste, als sie es tatsächlich tut. Vor Jahren hatte mir einmal ein Couch geraten, zumindest gelegentlich mal meine sogenannte Komfortzone zu verlasse..Ich will nichts schlechtes über den Mann sagen, aber im Grunde hat er das Wesen meines Leidens nicht verstanden..Der Paniker ist stets der Überzeugung, dass es ihm gelänge, würde ihn sein aktuelles Leiden nicht daran hintern..Da er schwer in sich trägt, ist der Paniker sich selbst mehr als genug..Er duldet andere nur wohldosiert und niemals, wenn sie, sagen wir mal, ansteckend sind..Aber natürlich braucht er dennoch eine verständnisvolle Seele an seiner Seite, die sich möglichst ganztägig seinen Befindlichkeiten (und seiner umfassenden Empfindsamkeit) widmet oder ihm zumindest hin und wieder versucht klarzumachen, dass sein Leiden, global betrachtet, vielleicht gar nicht so groß ist, wie es ihm scheinen mag..Das ist die vornehmste Aufgabe des Partners..Jedenfalls möchte man ihm die Aufgabe zuweisen.. Selbstverständlich verweigert er sich in der Regel, weil er nicht der unberechtigten Ansicht ist, dass er erstens kein Therapeut ist, und zweitens vielleicht noch was zu erledigen hat..(Was an meiner Seite nicht immer so ganz einfach ist).. Mein Freund teilt das Schicksal von Millionen anderer Leidensgenossen in diesem Land..Sie haben alle, als sie etwas leichtfertig ihre Beziehung eingingen, nicht das volle Ausmaß dessen erkannt, was sich in kleineren Bemerkungen meinerseits ankündigte. Er wusste nicht, was es heißt, mit einem Menschen zusammen zu sein, der im überwiegenden Teil seiner Handlungen einer alles verdrängenden Angst folgt, die sich aus tatsächlichen und vermeintlichen Angriffen auf die Gesundheit speist..In der Hochphase der Verliebtheit waren sie bereit gewesen zu überhören, das man nicht gerade in der Lage wäre, diesen oder jenen zu treffen.. Am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben oder seine Familie kennenzulernen und wegen eines leichten Ziehens im Magen natürlich auch unter gar keinen Umständen kennenlernen möchte.. Ich habe das große Glück, ein wenig neurotischen Freund zu haben, der überwiegend freudvoll an seine Tagesaufgaben geht..Und der geradezu unvorstellbaren Meinung ist, man könne die meisten Herausforderungen des Lebens willentlich lösen.. 

Wir leben nun seit drei Jahren zusammen..Genauer gesagt, wir üben immer noch..Seine Angst hat sich noch nicht gelegt, ein paar neue Ängste sind wohl noch dazu gekommen (insbesondere die Angst vor meinen Ängsten)..Aber das ist natürlich auch kein Wunder..Denn vielleicht ist es das bisher größte Experiment in unserem bisherigen Leben..Er hat, genauso wenig wie ich, nicht besonders viel Erfahrung was das Zusammenleben mit dem anderen Geschlecht betrifft.. Die Ergebnisse waren nicht sonderlich ermutigend gewesen..

Normalerweise, so kannte ich es, ist man ja zunächst wahnsinnig verliebt, irgendwann vielleicht etwas ernüchtert, und unter Umständen beginnt dann die Phase, in der es unangenehm werden kann..Bei uns war es gewissermaßen umgekehrt..Es war, als wäre er in einem kraftzehrenden inneren Kampf mit sich selbst..

Chaostheorie…

Das wirklich Beste kann es ab und zu sein, seinen Willen nicht zu bekommen und stattdessen ein bisschen willenlos zu werden…

Wenn ich es mir so recht überlege, nein, ich bin nicht sonderlich risikogeil…Ich warte an roten Ampeln, ich rieche an der offenen Milchtüte, ich lese ab und zu meine Bücher quer.. Ich habe Desinfektionsmittel in meiner Handtasche und ich setze mich nicht auf öffentliche Toiletten…

Ich bin ein Kopfmensch und dramatisiere mich in meinem vermeintlichen Realismus in immer neue Höhen…Wenn mir etwas absurd vorkommt, zu schön um wahr zu sein, nehme ich Abstand um die Dinge zu betrachten..Vielleicht sieht es im Tageslicht ja plötzlich ganz anders aus? Ich mache Listen…Sie halten die Chance gering, dass ich vor lauter Stress nervöses Augenzucken bekomme…Und ich bekomme es trotzdem immer noch zu häufig…

Ich habe Lösungen und Vorschläge, Pläne und Ideen..Ich habe einen Duden, ein Fremdwörterlexikon und die BILD als Startseite…

Ich will diszipliniert sein und bin allein konsequent darin, nichts zu schaffen..Und keiner merkt es..Du nimmst meine Hände in Deine und marschierst los…Ich weiß nicht wohin, ich weiß nicht auf welchem Wege, und Du ziehst an mir und ich lasse Dich..Ich habe Bauchweh – aber zum ersten Mal seit langem ist es ein frohes Ziehen in der Magengegend..Eines, das mich zwar beunruhigen kann und es vielleicht auch tut, aber eines, dass mir keine Sorgen macht..Ich bin aufgeregt wegen Dir..Ich rege mich auf wegen Dir..Ich brauch Pläne…Für alles und für jeden…

Könnte ich Dich planen, würde ich Dir befehlen zu bleiben..Für immer und so…Für immer so..Und das herrlichste ist, ich kann es nicht – Du bleibst mein spannendstes Projekt, ein Mythos und Dein Geheimnis..Ich bin die, die dich anzieht..Das Chaos, um das du treibst.. 

Ich weiß, du liebst mich..Das hast du immer getan..Weiß ich es? Ach keine Ahnung..Bis zum Punkt der Erschöpfung..Du jagst meine Seifenblasen; und ich lasse dich jagen.. 

Unsere Nächte sind kurz, die Liebe laut..Träumen erwünscht… Katastrophen eingeplant…

Wirr..

Yuna…

Ein Meereshibiskus aus Asien heißt „Yuna“ und ist strahlend gelb..Er öffnet seine Blüten manchmal bei Mondschein..

Yuna ist ein japanischer Name und bedeutet Nacht… Ihr Symbol ist der Mond…. Es gibt aber viele weitere Namensbedeutungen, die sich je nach Dialekt und Land (in China und Korea verwendet man den Namen auch) unterscheiden…In der Region Okinawa (Japan) ist Yuna zum Beispiel die Bezeichnung eines bestimmten Meereshibiskus…

Für mich aber ist Yuna so viel mehr..

Vermissen…

Ich bin Meisterin im Vermissen..Ich kenne keinen, der Menschen oder Dingen so lange hinterher trauert wie ich..

Meine Großeltern starben beide innerhalb von 2 Tagen..Sie waren weg, einfach nicht mehr da..Meine Großeltern haben mir alles wichtige für mein Leben mitgegeben: Anstand, Respekt anderen gegenüber, Benehmen..Ich vermisse sie schmerzlich, jeden Tag auf´s neue..Und das, obwohl es inzwischen schon 25 Jahre her ist..

Jimmy..Ich vermisse Jimmy..Ich bekam Jimmy von meinem Vater geschenkt als ich 6 war..Jimmy war ein Stoffschimpanse, mit einer Klett-Banane und einer knallgelben Schirmmütze..Irgendwann nach dem 37´ten Umzug mit meiner Mutter war er einfach weg..Meine Stiefschwester hatte den selben und wollte mir ihren überlassen, aber es war einfach nicht der selbe..

Ich vermisse die kindliche Unbeschwertheit, -Frufo (der Fruchtquark, der letztes Jahr seinen Revival erlebte und dann nach ein paar Monaten wieder aus den Regalen verschwand..-Raider..(Heute heisst es Twix, aber irgendwie schmeckt es doch anders als früher)..

Ich vermisse Telefonzellen, Omas Käsekuchen, Tossa de Mar (wo ich einen Großteil meiner Kindheit verbrachte), Fanta aus der dunkelgrünen, 1,5 Liter Glasflasche, Dreh & Trink Orange (Nicht das Gesöff von heute, das schmeckt wie eine Mischung aus Eselpipi und alten Autoreifen), Respekt, eine Welt ohne Handys (obwohl ich meins nicht mehr missen möchte, dennoch waren zwischenmenschliche Gespräche ohne Handy interessanter)..

Ich vermisse alte Freundschaften, Sonnenuntergänge am Meer, Zungenküsse, YPS-Hefte, Daniela, tiefgründige Gespräche, Meeresluft, Mallorca, Y & M, Flicka, Pinienbäume und deren Geruch, selbstgemachte Marmelade, ein Leben ohne Ängste & anständigen Schlaf…

Melancholy is something great…Sometimes…